Dresdner Unternehmen bauen Datenbank für DAPHNE-Ausstellung im Japanischen Palais

Daphne Ausstellung im Japanischen Palais

Medusa lässt Besucher von „In 90.000 InvenTouren um die Welt“ zu SKD-Mitarbeitern werden

Seit 2008 läuft an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) das DAPHNE-Projekt – ein Recherche-, Erfassungs- und Inventurprojekt für mehrere Millionen Objekte. Der gesamte Bestand der SKD wird in der gleichnamigen, eigens für diesen Zweck entwickelten Museumsdatenbank DAPHNE erfasst und abgebildet. Auf dieser Datengrundlage erfolgt dann die Inventur und Bewertung der Objekte.

Ins Projekt hinzugekommen sind zwischenzeitlich auch die Staatlichen Ethnographischen Sammlungen (SES), die in der Landeshauptstadt mit dem Museum für Völkerkunde Dresden, das im kommenden Jahr sein 150-jähriges Jubiläum begeht, vertreten ist. Zum Abschluss des DAPHNE-Projektes an diesem Museum haben erstmals Mitarbeiter vorwiegend in ihrer Freizeit eine eigene Ausstellung unter dem Motto „In 90.000 InvenTouren um die Welt“ konzipiert, um Besuchern zu zeigen, wie unter anderem die Datenerfassung im Rahmen des Projektes funktioniert.

Doch was haben Dresdner Unternehmen damit zu tun? „Vor einem Jahr war ich mit Dresdner Unternehmerkollegen zu Gast auf der BNI-Global-Convention in Madrid. Zu dieser Konferenz bringen manche auch ihre bessere Hälfte mit. So fragte ich die eine Begleiterin, was sie denn beruflich mache, und sie sagte mir, dass sie im DAPHNE-Team der SKD momentan im Museum für Völkerkunde arbeitet. Auf meine Nachfrage, was genau, erzählte sie mir von den Datenerfassungen und dass Ende 2024 eine Ausstellung ansteht, die sie als Mitarbeiter selbst kuratieren sollen. Auch die Idee, eine eigenständige Datenbank für Besucher zu schaffen, wo diese auch zu ‚SKD-Mitarbeitern‘ werden können, stand im Raum. Ich fand das sehr spannend, zumal ich auch Stifter im ‚Freundeskreises MUSEIS SAXONICIS USUI – Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden e.V.‘ bin, und bot daher meine Hilfe an“, verrät Andreas A. Müller, Geschäftsführer der Dresdner „impaq Preferred Solutions GmbH“. Anfang 2024 ging dann tatsächlich die Anfrage ein, nachdem Mitarbeiter sich vorher die dafür notwendige Genehmigung bei der Standortleiterin holten.

Müller stellte in ersten Gesprächen fest, dass er wohl zur Unterstützung sein BNI-Netzwerk heranziehen sollte. Mit Hilfe von Jonas Ullrich, Geschäftsführer der auf Mitarbeiterapps spezialisierten „falconDev IT GmbH“ wurde über die Monate eine separate Datenbank mit dem Namen Medusa errichtet. In der Intervention ist das Publikum eingeladen, selbst aktiv zu werden und sich an der Inventarisierung von Objekten auszuprobieren. Zu diesem Zweck steht eine Fotostation bereit, mit deren Hilfe museale oder selbstmitgebrachte Objekte wie das eigene Kuscheltier oder ein Familienerbstück digital in der Medusa-Datenbank erfasst und katalogisiert werden können. Die einzige Voraussetzung hierfür ist ein funktionstüchtiges Smartphone, das über eine Lesefunktion von QR-Codes verfügt. „Besuchern, die kein passendes Equipment zur Hand haben, werden sogar Leihgeräte zur Verfügung gestellt, für deren Sponsoring wir Konrad Formella von der ‚Expert Pirna Handels GmbH‘ gewinnen konnten. Dank an dieser Stelle auch an Alexander Mosch von der ‚Moschs Elektroservice GmbH‘, der die technische Prüfung der Ausstellungsgeräte übernahm“, sagt Jonas Ullrich.

Die DAPHNE-Ausstellung wird ab Freitag im Japanischen Palais bis Ende März zu sehen und zu erleben sein – bei freiem Eintritt täglich außer Montag von 10 Uhr bis 18 Uhr. Die Präsentation steht im Kontext der Digitalisierung der Sammlungsobjekte und ermöglicht einen Einblick hinter die Kulissen. Dabei stellt sie die Perspektive der Mitarbeiter und deren geleistete Arbeit in den Mittelpunkt: Das dreijährige DAPHNE-Projekt ist jetzt abgeschlossen und 90.000 Museumsobjekte der Sammlung sind nun in der digitalen Datenbank erfasst. Doch was passiert eigentlich hinter verschlossenen Depot-Türen? Wie fängt man die Erfassung an? Was gehört zur Ausrüstung und welche Hürden gilt es zu überwinden? Was ist der Mehrwert für die Museumsarbeit? Diese und weitere Fragen beantwortet das sechsköpfige Daphne-Team des Museums für Völkerkunde Dresden. „Dabei handelt es sich bewusst nicht um eine Präsentation ethnologischer Erkenntnisse, sondern vielmehr um eine Darstellung persönlicher Geschichten der Mitarbeitenden. Besucher erhalten hier die Gelegenheit, mehr über deren Arbeit und über die Herausforderungen, die dabei aufkommen und sich in der Regel der öffentlichen Aufmerksamkeit entziehen, zu erfahren“, sagt Stephan Tröbs, Projektleitung DAPHNE SES und der Ausstellung. Der zweite Raum der Intervention beschäftigt sich mit der Frage, was mit den Daten nach dem Eintrag in die digitale Datenbank geschieht. Hier können Besucher ein museales Objekt auf seiner digitalen Reise verfolgen und dessen Bedeutung für die Wissenschaft und eine zukunftsorientierte Museumsarbeit kennenlernen.

„Besonderer Dank gilt dem Förderkreis des Museums für Völkerkunde Dresden e. V. und den Dresdner IT-Firmen impaq Preferred Solutions GmbH und falconDev IT GmbH für ihre Unterstützung. Dank der Medusa-Datenbank können wir das, was die Besucher im Laufe der Zeit hochgeladen haben, am Ende der Ausstellung für weitere museale Zwecke auswerten – auch wenn die DAPHNE-Mitarbeiter dann nicht mehr in unserem Museum arbeiten werden“, so Standortleiterin Barbara Höffer abschließend.

Foto (v.l.n.r.): Jonas Ullrich (falconDev IT GmbH), Andreas A. Müller (impaq Preferred Solutions GmbH) und Stephan Tröbs (Projektleitung DAPHNE SES) ©meeco Communication Services

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