Kopfpatenschaften nicht nur für den Lorgie-Kasper

Lorgie-Kasper

Freunde der Puppentheatersammlung Dresden e.V. starten Großprojekt

Die erste Idee des „Freunde der Puppentheatersammlung Dresden e.V.“ zur Unterstützung der Sammlung im Rahmen des Umzugs von der Garnisonkirche ins Kraftwerk Mitte die Übernahme von Kopfpatenschaften, hat bereits Früchte getragen. So konnte mit dieser, zuerst von Vereinsmitgliedern selbst getesteten Aktion, die Restaurierung des Lorgie-Kaspers, eines der wichtigsten Sammlungsobjekte, realisiert werden.

Seit 2022 bietet der Verein die Möglichkeit der Übernahme einer Patenschaft für einen Puppenkopf. Solch eine Patenschaft läuft über einem Zeitraum von drei Jahren und endet automatisch. Der Betrag ist ab einer Mindestsumme von 100 Euro frei wählbar. Die Patenschaftsgelder kommen der Sammlung zugute und dürfen nur für festgelegte Zwecke verwendet werden: für Restaurierungsprojekte oder Ankäufe. Bis Mitte 2024 haben Vereinsmitglieder so eine Summe von insgesamt 1.600 Euro gesammelt.

Als im Rahmen des Umzugs festgestellt wurde, dass an einer der bedeutendsten Figuren eine restauratorische Maßnahme durchgeführt werden musste, die Sammlung jedoch keine eigenen Mittel zur Verfügung hatte, ging die Anfrage an den Förderverein. Lars Rebehn, Oberkonservator der Puppentheatersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), zur Bedeutung der Marionette: „Zu den ältesten Marionetten der Puppentheatersammlung Dresden zählt mit seinen vermutlich 235 Jahren der Kasper des Marionettenspielers Franz Lorgie aus Dresden. Über 160 Jahre lang trat er auf der Bühne vor Königen, Künstlern, Bürgersleuten und Arbeitern auf, bis zum Verbot der Marionettenbühne Apel-Böttger im Jahre 1952. Bis dahin wurde der Kopf der Marionette zwanzig Mal neu farblich gefasst.“ Dank der Mittel aus den Patenschaften konnte die freie Restauratorin Evelyn Gärtner mit der Arbeit beauftragt werden, die sie jetzt erfolgreich zum Abschluss brachte. Nun erstrahlt diese Figur wieder in altem Glanz und bleibt der Nachwelt hoffentlich noch lang erhalten.

Auf Grund dieser positiven Erfahrung möchte der Verein die Übernahme von Puppenkopfpatenschaften daher nun allen Interessierten ermöglichen. „Nähere Informationen, eine Liste mit den möglichen ‚Patenkindern‘ und einen Antrag auf Patenschaft findet man auf der Vereins-Homepage unter www.puppentheaterfreunde.de. Wenn gewünscht, werden die Namen der Paten anschließend in der Sammlung und auch auf den digitalen Medien des Vereins veröffentlicht“, verrät Lutz Viehweg, Vorstandsvorsitzender der Freunde der Puppentheatersammlung Dresden e.V. Aktuell ist man im Gespräch mit Dr. Kathi Loch, Direktorin der Puppentheatersammlung, wie und wo eine Ehrentafel am Besten in die Ausstellung integriert werden kann.

Wer mehr über diesen Kasper und seine ganz besondere Geschichte erfahren möchte, dem sei der Vortrag von Lars Rebehn am Dienstag, 11. Februar 2025, 18 Uhr im Projektraum der Puppentheatersammlung ans Herz gelegt. Dabei beleuchtet der Oberkonservator der Puppentheatersammlung die Geschichte und Bedeutung der Figur noch etwas intensiver. Der Eintritt ist frei.

Weitere Infos: www.puppentheaterfreunde.de und www.skd.museum

Foto: Scheckübergabe der Freunde der Puppentheatersammlung Dresden e.V. an Lars Rebehn ( li.), Oberkonservator der Puppentheatersammlung der SKD durch Lutz Viehweg  und Wolfgang Bühring (re.) ©meeco Communication Services

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