25 Jahre Jazztage Dresden – Jubiläum, Widerstandskraft & Musikvielfalt feiern

Otfried Kotte (73), Kilian Forster (57), Tanja Grandmontagne (55) mit Jana Pöche (36) und Frank Schlüter (33) von der Band Carcou, die das Eröffnungskonzert der Unkersdorfer Jazztage spielen wird

Vor 25 Jahren starteten die Jazztage Dresden als Unkersdorfer Jazztage

Trotz drastischer Förderkürzung: Die Jazztage Dresden, Dresdens internationales Jazzfestival, feiert sein 25-jähriges Bestehen – mit einem starken Programm, einem neuen ganzjährigen Format und einem emotionalen Höhepunkt in Unkersdorf. Dort kehren sie nicht nur symbolisch an ihren Ursprung zurück: In der Unkersdorfer Kirche, wo im Jahr 2000 alles begann, findet vom 19. bis 21. September 2025 das offizielle Jubiläum statt. Ein Wochenende voll musikalischer Erinnerung, transkultureller Klänge und kreativer Widerstandskraft. Und obwohl das geplante große Herbstfestival aufgrund massiver Mittelkürzungen nicht wie gewohnt stattfinden kann, setzt das Team um Intendant Kilian Forster und Geschäftsführerin Tanja Grandmontagne ein klares Zeichen: mit einem neuen, ganzjährigen Konzertformat – und der ungebrochenen Vision eines offenen, stilübergreifenden Festivals für alle.

Was 2000 mit wenigen Konzerten und viel Idealismus begann, entwickelte sich bis zur Pandemie vom Dorfprojekt zum größten Crossover-Jazzfestival Europas. Mit jährlich rund 100 Konzerten, über 40.000 Besuchern und mehr als 500 internationalen Künstlern aus über 35 Nationen – alles innerhalb von fünf Wochen. Das Festival steht seit jeher für den Brückenschlag zwischen Jazz, Klassik, Weltmusik und urbanen Genres, für stilistische Offenheit, künstlerische Qualität und kulturelle Vielfalt. Die Gründer und Gastgeber – die Klazz Brothers – prägten das Profil entscheidend. Ihr musikalisches Konzept von „Jazz meets Klassik meets Welt“ wurde zum Herzstück des Programms und zieht sich wie ein roter Faden durch ein Vierteljahrhundert Festivalgeschichte.

Trotz breiter Publikumsresonanz und überregionaler Ausstrahlung steht das Festival 2025 unter Druck: Die Stadt Dresden kürzte die Förderung der Jazztage um 55 %, während die allgemeine institutionelle Musikförderung in der Stadt im Durchschnitt nur um 3 % reduziert wurde. Der Jazzclub Dresden, ein Mitbewerber mit deutlich kleinerem Format, erhält mittlerweile das Sechsfache an Förderung. „Diese unverhältnismäßige Entscheidung wird in der Szene zunehmend als politischer Affront gegen unsere Arbeit und unseren Erfolg gewertet“, sagt Intendant Kilian Forster. „Doch wir lassen uns nicht spalten – wir machen weiter. Für unser Publikum, für die Musik und für Dresden.“

Als Reaktion auf die Kürzungen präsentieren die Jazztage Dresden 2025 ein „Jazz all year over“-Konzept. Statt eines konzentrierten Festivalzeitraums gibt es über das Jahr verteilte Einzelveranstaltungen – mit inhaltlicher Dichte im Herbst. Möglich macht das unter anderem die Unterstützung durch Förderungen durch die Stadtbezirksbeiräte in Pieschen, Loschwitz und der Altstadt. Sollten doch noch weitere Mittel fließen, könnte das Festival im Herbst doch noch in seiner klassischen Form stattfinden – mit bis zu zwei Monaten voller Programm vom 2. Oktober bis 30. November 2025.

Unabhängig von politischen Entscheidungen steht das Herzstück des Jubiläums fest: Drei Tage voller Musik, Erinnerungen und neuer Impulse in der Unkersdorfer Kirche, mit einem Programm, das sich eng an das Festivaljahr 2001 anlehnt. „Wir sind froh, dass uns das Jazztage-Team über die Jahre hinweg immer die Treue gehalten hat und damit hochgradige Musik in den eher ländlich geprägten Dresdner Stadtteil Unkersdorf gebracht hat. Gerne öffnen wir unsere Kirche wieder, denn sie ist es wert, dass sie von möglichst vielen Besuchern gesehen wird“, sagt Otfried Kotte vom Kulturausschuss des Kirchvorstands der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Linkselbische Täler. Zur 650-Jahr-Feier im Jahr 2000 holte er die Klazz Brothers zum Konzert und trug so maßgeblich an der Entstehung der Jazztage bei. Diese leben und überleben. Nicht durch institutionelle Rückendeckung, sondern durch künstlerische Kraft, einem treuen Publikum und der Überzeugung, dass Musik eine gesellschaftliche Aufgabe hat: zu verbinden, zu hinterfragen und zu feiern. „Diesmal schlägt das Herz des Festivals besonders laut – in Unkersdorf. Und mehr denn je braucht dieses Festival das, was es immer ausgemacht hat: offene Ohren, mutige Entscheider – und Menschen, die an die Kraft der Musik glauben“, so Geschäftsführerin Tanja Grandmontagne abschließend.

Foto v.l.n.r. Otfried Kotte (73), Kilian Forster (57), Tanja Grandmontagne (55) mit Jana Pöche (36) und Frank Schlüter (33) von der Band Carcou, die das Eröffnungskonzert der Unkersdorfer Jazztage spielen wird
©meeco Communication Services

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