Patrick Schneider überreicht 300 Spendentüten an die örtliche Tafel
Als Betreiber von sieben EDEKA-Märkten unterstützt er seit vielen Jahren Bedürftige in der Region Die
Jedes Jahr werden die Felder beackert und der Landwirt hofft auf entsprechendes Wetter, damit sich die Getreideernte sehen lassen kann. Aber wenn die Ernte mal nicht so gut ist oder aufgrund Wetterunbilden einfach mal ganz ausfällt? Landwirte haben es da nicht so leicht – zumindest bisher!
Letztes Jahr startete die Osterburger Landwirtschaft Thomsen eine besondere Vermarktungsform. Der Betrieb vermietet Teile seiner Fläche an Endverbraucher, auf Wunsch des Mieters auch unter Verzicht auf Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger. „Zum Mehlkauf ging der Kunde bisher in den Supermarkt und wusste dennoch nicht, wo genau der Ursprung seines Mehls lag“, informiert Constanze Thomsen. „Wir wollten das ändern und entwickelten daher mit Heiko Weit von der Dresdner ‚Weitführung GmbH‘ ein neues Konzept, das die Landwirtschaft aufrütteln und damit dem privaten Körnerfreund oder sogar dem Bäcker vor Ort ein vollkommen neues Feld bietet. Weit war dann auch einer unserer ersten Testkunden.“
Die Mietfläche ist nicht auf eine bestimmte Stelle bezogen, sondern wird gemeinsam für allen Interessenten, die die jeweilige Getreideart haben wollen, durch Familie Thomsen bewirtschaftet. Für wahre Kundenorientierung in der Landwirtschaft muss man natürlich vorher wissen, was der Einzelne wirklich essen will. Deshalb fragt Familie Thomsen ihre Partner, was diese sich für ihre Lebensmittelversorgung im nächsten Jahr wünschen – Hafer oder lieber Roggen? Alte Getreide-Sorten oder neuere? Konventionell angebaut oder doch lieber nach den alten natürlichen Prinzipien wie zum Beispiel Lichtweizen nach Rudolf Steiner? Die Wünsche werden abgefragt und Hofnachfolger Julian erstellt den Plan für Aussaat und Pflege. Alle hoffen jetzt auf entsprechendes Wetter, damit sich der Ertrag sehen lassen kann. Bei schlechter Ernte kommen die Partner auf die bisher gewohnten Preise. Schon bei durchschnittlicher Ernte profitiert jeder vom geringeren Preis je Kilogramm.
„Ich habe 1.000 Quadratmeter der rund 500 Hektar großen Fläche gemietet und mich dabei für die alte, sehr krankheitsresistente Sorte Aristaro entschieden. Deshalb gab es auch keine Fungizid-Behandlung. 1,50 Euro Miete je Quadratmeter sind überschaubar“, verrät Weit. „Über 500 kg Körner nehme ich als Ergebnis des Testjahres mit nach Hause. Mit rund 2,80 Euro fürs Kilo liege ich bereits jetzt zwischen Discounter und Bio-Markt – und hier weiß ich, wer alles wo angebaut hat. Das Ernte-Wetter 2025 war nicht ganz so toll, sodass der Ertrag im kommenden Jahr größer ausfallen dürfte“, so Weit weiter, der seine erste Körner- und Mehl-„Ernte“ mit Familie in Osterburg abholte. Der Anbau fürs kommende Jahr wurde auch gleich abgesprochen.
„Diese Idee könnte den Getreidemarkt revolutionieren. Uns liegt viel daran, dass die Menschen wieder an die Wurzeln ihrer Nahrung zurückkommen können. Es gibt viele, die gerne ihr eigenes Müsli bereiten, hobbymäßig backen und kochen – die ersten Anfragen für nächstes Jahr sind da. Großbäckereien sind nicht unsere Zielkunden, aber für den Dorfbäcker könnte es schon interessant sein, das ‚eigene‘ Mehl aus seinen ‚eigenen‘ Körnern zu haben – für seine besonderen Backwaren“, so Alt-Landwirt Jochen Thomsen.
Neue Möglichkeiten eröffnen sich auch für die Preisgestaltung. „Wir Landwirte bekommen unser Geld bei Vertragsunterzeichnung – egal wie die Ernte später ausfallen wird. Da in diesem speziellen Fall Zwischenhändler wie die großen Mühlen wegfallen, können alle Beteiligten ganz anders kalkulieren. So profitieren wir beide – Landwirt und Verbraucher. Die Vermietung von Getreideflächen kann damit deutschlandweit eine nachhaltige Vermarktungsform zum gegenseitigen Vorteil werden“, so Julian Thomsen abschließend.
Foto © meeco Communication Services | v.l.n.r. Heiko Weit mit Constanze (58), Jochen (57) und Julian (25) Thomsen vor dem abgeernteten Getreidefeld
Als Betreiber von sieben EDEKA-Märkten unterstützt er seit vielen Jahren Bedürftige in der Region Die
Der EDEKA-Markt Schäfer am Ankerglasplatz glänzt mit zahlreichen lokalen Produkten Das Warten hat ein Ende
Neue Nutzung für ehemaliges Großkino im Dresdner Waldschlößchen-Areal ab 1. Januar 2026 Der eine oder