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Es war schon eine starke Neugründung auf dem Verpackungsmarkt, die die zwei jungen Dresdner Unternehmer Martin Haake (34) und Paul Mätzig (30) vor einem Jahr auf die Beine stellten. Waren beide zuerst als Einzelhandelskaufleute unterwegs, lernten sie sich bei der Weiterbildung zum Handelsfachwirt an der IHK erstmals kennen und wechselten während dieser Zeit in den Vertrieb der Verpackungsbranche. „Irgendwann fragten uns Kunden ‚Warum macht ihr euch nicht selbständig?‘ und seitdem brodelte es ins uns“, verrät Haake.
Nach Recherchen, Abfragen beim Markenregister, Besprechungen mit dem eigenen Anwalt und vielem mehr, glaubten Haake und Mätzig, mit SaxoPack den perfekten Namen gefunden zu haben. Sie ließen SaxoPack – eine Verbindung ihrer Heimat Sachsen (Saxonia) mit Verpackung – als Marke eintragen und starteten ihr Unternehmen nach monatelanger Vorbereitung am 5. Juni 2023. „Wir waren zufrieden mit unserem Start, bis zwei Wochen später ein Schreiben vom Deutschen Patent- und Markenamt kam. Ich öffnete den Umschlag und setzte mich vor Schreck erstmal auf die Treppe“, erinnert sich Haake. „Im Schreiben wurde von der Muttergesellschaft einer großen ortsansässigen Druckerei gefordert, dass wir unsere Marke zum Jahresende löschen sollten“, weiß Mätzig. „Nach einigem Hin und Her und trotz der Feststellung, dass wir nicht im B2C-Bereich unterwegs sind, sondern im Verpackungsgeschäft, ließ man nicht mit sich reden. Letztendlich schaffte es unser Rechtsanwalt, dass wir für die Marken-Löschung eine Fristverlängerung bekamen und haben nun per sofort alles auf den neuen Namen PackxSo umgestellt – nicht mehr unser Namensfavorit. Aber klagen wollten wir nicht – schließlich haben wir unser komplettes Eigenkapital ins Unternehmen gesteckt. Und wenn wir nach einem bis zu fünf Jahren andauernden Verfahren verlieren würden, könnte das das Aus bedeuten. Also mussten wir nach einer Investition in die Marke im sechsstelligen Euro-Bereich nochmals die gleiche Summe in die Hand nehmen, um erneut eine Marke von ‚0‘ an zu entwickeln.“
Trotz Umsatzes von rund einer Million Euro im ersten Jahr (oder vielleicht gerade deswegen?) müssen die Jungunternehmer nun fast nochmal von vorne anfangen. „Alle Kunden und Lieferanten haben eine Info bezüglich der Namensänderung bekommen, die neuen Visitenkarten sind gerade gekommen und auch die neue Webseite ist online“, sagt Haake.
„Unser Wissen haben wir uns jahrelang aufgebaut und sind immer für unsere Kunden da – nicht die Kunden für uns. Dabei konzentrieren wir uns auf die Komplettoptimierung der Verpackung, einem Getränkehändler konnten wir so knapp 60 Tonnen Folie einsparen. Wir nehmen Aufträge für einen Karton an, aber auch acht Millionen Kartons für einen einzigen Kunden – und das bei aktuell bis zu 700 Aufträgen im Jahr. Für kleinere Kunden wie den spanischen Weinhandel Vino&Alma haben wir alles so optimiert, dass dieser zukünftig mit einer einzigen Kartongröße auskommt“, so Mätzig, der aus einer Meißner Bäckerfamilie kommt und schon von Kind an wusste, dass man mehr machen muss als andere, um Erfolg zu haben.
„Egal, wer uns ärgern will – wir leben Verpackung und wir lieben Verpackung, egal ob als SaxoPack oder als PackxSo“, so Haake und Mätzig unisono.
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