Ausbau der Windenergie bleibt entscheidend für die Energiewende

Logo, Bundesverband Windenergie e.V. (BWE) - Landesverband Sachsen, auch zu sehen auf der Pressemitteilung zur Entscheidung des OVG Bautzen

Sachsen liegt laut Bericht des Bund-Länder-Kooperationsausschusses unter benötigtem Ausbauziel

Der kürzlich veröffentlichte Bericht des Bund-Länder-Kooperationsausschusses zur Energiewende unterstreicht den deutlichen Fortschritt beim Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland. Mit 272 Terawattstunden Strom im Jahr 2023 aus erneuerbaren Quellen decken diese inzwischen 51,8 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland ab. Vor dem Hintergrund der Zielsetzung, bis 2030 einen Anteil von 80 Prozent zu erreichen, steht insbesondere die Windenergie an Land vor großen Herausforderungen. Denn als tragender Pfeiler der Energiewende bleibt dieser Sektor noch weit hinter den notwendigen Ausbauzielen zurück. Im Jahr 2023 wuchs der Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland allerdings auch so stark wie nie zuvor – die installierte Leistung legte um insgesamt 84 Prozent zu und erreichte damit 167 Gigawatt (GW). Ein Großteil dieses Wachstums entfiel auf Photovoltaikanlagen, die damit fast fünfmal so viel an Leistung zulegen konnten, wie die Windenergie an Land. Der Zubau der Windkraft blieb mit einem Nettozuwachs von nur 3 GW weit unter dem erforderlichen Ausbauziel von jährlich 10 GW, das zur Erreichung der EEG-Ziele 2023 nötig wäre.

Trotz des deutschlandweiten Anstiegs der Genehmigungen im Jahr 2023, der eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr darstellt, variiert die Genehmigungs- und Ausbaupraxis räumlich sehr stark. So wurden in Sachsen im Jahr 2023 insgesamt 28 Genehmigungen für Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 161 Megawatt erteilt. Abgesehen von den drei Stadtstaaten genehmigten nur Bayern und das Saarland weniger neue Anlagen. Zwar stellt dies für Sachsen bei den Genehmigungen einen Fortschritt dar, doch dieser läuft deutlich zu langsam. Das liegt vor allem an der noch immer viel zu geringen Flächenausweisung im Freistaat. Im Vergleich zu anderen Bundesländern, die teilweise eine Fläche von bis zu 2 Prozent ihrer Landesfläche für Windenergie rechtswirksam ausgewiesen haben, gehört Sachsen mit nur 0,2 Prozent zu den Ländern, die noch immer deutlich darunter liegen.

Die durchschnittliche Dauer abgeschlossener und positiv beschiedener Genehmigungen lag in Sachsen bei 17,6 Monaten. Dieser Wert wird ab der Antragsstellung gemessen und muss, obwohl er unter dem nationalen Schnitt von etwa zwei Jahren liegt, weiterhin beschleunigt werden. „Der Bericht zeigt klar, dass für eine erfolgreiche Energiewende vor allem der Ausbau der Windenergie massiv verstärkt werden muss. Hier sollte Sachsen schneller und entschlossener vorangehen, damit unterstützt man insbesondere die sächsischen Unternehmen“, betont Prof. Dr. Martin Maslaton, Vorsitzender des Landesverbands Sachsen des Bundesverbands Windenergie. „Für die Bewältigung der bestehenden Hürden wie Verfahrensverzögerungen, rechtliche Unsicherheiten und die fehlende Ausweisung erforderlicher Flächen brauchen wir gezielte Maßnahmen. Wirksam wäre zum Beispiel ein höheres Tempo bei der Ausweisung von Flächen für Windenergie sowie eine konsequente Umsetzung der Bundesgesetzgebung in den sächsischen Verwaltungsvorschriften.“

Angesichts des enormen Handlungsdrucks fordert der Landesverband Sachsen des Bundesverbands Windenergie die künftige sächsische Landesregierung auf, intensiv in die Bereitstellung von Flächen und die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren zu investieren. Die Ausbauzahlen offenbaren im Vergleich der Bundesländer den derzeitigen Rückstand in Sachsen. Der Ausbau der Windenergie an Land ist eine zentrale Säule der Energiewende. Der bundesweit deutliche Anstieg der Genehmigungszahlen belegt, dass ein hohes Niveau erreicht werden kann.

Es ist höchste Zeit, dass auch der Freistaat Sachsen seinen Beitrag leistet, damit insbesondere die sächsischen Unternehmen standortnah mit ausreichend erneuerbarer Energie versorgt werden können.

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