Aktuelle Parksituation am EDEKA-Markt in Chemnitz-Kappel

Wegen zahlreicher „Dauerparker“ wurde im Mai 2024 ein Parkraumbewirtschaftungssystem installiert

Anfang November 2023 wurde auf der Neefestraße 52k in Chemnitz-Kappel ein Nahversorger der EDEKA Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen eröffnet. Um während der Öffnungszeiten des EDEKA-Marktes und der ebenfalls dort ansässigen Bäckerei „Emil Reimann“, die den gleichen Parkplatz nutzt, ausreichend Stellplätze für den erwarteten stetig wachsenden Kundenverkehr vorhalten zu können, wurde ein großer Parkplatz errichtet, für den EDEKA als Pächter verantwortlich zeichnet.

Zum Ärger der Kundschaft nutzten jedoch im ersten halben Jahr nach der Eröffnung immer mehr Verkehrsteilnehmer den Parkplatz als privaten Dauerparkplatz für ihre Fahrzeuge und hielten damit potenzielle Kundschaft fern.

Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde an der Neefestraße 57k, wie bei zahlreichen weiteren Lebensmittelmärkten, deren Parkplätze sich nicht auf städtischem Grund befinden, ab Anfang Mai 2024 notgedrungen ein Parkraumbewirtschaftungssystem installiert. „Unser Anspruch ist es, an dieser Stelle nicht einfach nur Knöllchen zu verteilen, sondern wir sehen uns in der Pflicht, unsere geschätzten Kundinnen und Kunden zufrieden zu stellen. Dazu gehört auch, dass während der Öffnungszeiten ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Dies nicht nur für die Kundinnen und Kunden, sondern eben auch für alle Mitarbeitenden. Mit dem Modell der Parkraumbewirtschaftung gehen wir derzeit den modernsten Weg, denn viele andere Parkplätze sind auch heute noch mit Schranken versehen“, so Tobias Schmidt, Gebietsleiter Expansion bei EDEKA.

Das auf der Neefestraße eingesetzte System von Nexobility scannt mit Kameras die Nummernschilder der einfahrenden Fahrzeuge und misst die Nutzungszeit der Parkfläche. Zurückgesetzt wird die Messung beim Verlassen der Parkfläche, wo eine zweite Kamera erneut das Kennzeichen erfasst. Insgesamt werden die erfassten Kennzeichen bereits nach wenigen Tagen DSGVO-konform komplett aus dem System gelöscht. Sollte dabei ein Nutzer die kostenlose Parkdauer von zwei Stunden überschreiten, bekommen die Fahrzeughalter auf postalischem Weg ein offizielles Schreiben der Firma. Dieses enthält eine Zahlungsaufforderung in Höhe von 35 Euro sowie eine entsprechende Zahlungsfrist. EDEKA profitiert von den Einnahmen in keiner Weise. „Ohne Schrankensystem können wir somit gewährleisten, dass nur während der Öffnungszeiten von Montag bis Samstag immer in der Kernzeit von 8:00 Uhr bis 19:00 Uhr kontrolliert wird und der Parkplatz außerhalb dieser Zeiten genutzt werden kann. Ob es sich bei den derzeitigen Nutzern des Parkplatzes ausschließlich um EDEKA- und Bäckerei-Kunden handelt, können aber weder wir noch Nexobility beantworten“, ergänzt Mario Hirte, Regie-Bezirksleiter bei EDEKA. „Wir haben aber auch die Nöte der Anwohner erkannt und deshalb Nexobility erlaubt, bis zu 50 Prozent der Stellplätze zu einem äußerst günstigen Preis von 30 Euro im Monat zu vermieten. Darüber hinaus haben wir mit dem Industriemuseum eine Vereinbarung getroffen, welche es den Besuchern gestattet, den Parkplatz zu nutzen“, so Hirte weiter. Nach dem Museumsbesuch müssen die Besucher, wenn sie länger als zwei Stunden im Museum waren, lediglich ihre Eintrittskarte an der Information des Marktes vorzeigen, damit ihr KFZ-Kennzeichen aus dem System ausgetragen wird und es keine unliebsame Post vom Parkraumbewirtschafter gibt.

Als Pächter des Grundstücks hat EDEKA die Verkehrssicherungspflicht und muss neben den Instandhaltungsarbeiten auch in der Lage sein, die gesamte Parkfläche von Verschmutzungen oder speziell im Winter von Schnee und Eis zu befreien. Dieser Verpflichtung kann die Unternehmensgruppe nicht hundertprozentig nachkommen, wenn zu den Reinigungszeiten, die je nach Störungslage durchaus spontan festgelegt werden können, Dauerparker die Parkbuchten über den ganzen Tag oder sogar mehrere Tage hinweg blockieren. Durch das Bewirtschaftungssystem ist dieses Problem inzwischen erfreulicherweise nicht mehr existent.