Projektentwickler setzt auf Rahmenkonzept und Bürgerdialog für die Neue Kühnichter Heide

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Stadtverwaltung stellt neues Einzelhandelskonzept für Hoyerswerda vor

Die Stadt Hoyerswerda lud jetzt ihre Bürger zu einer Informationsveranstaltung ein, um den Entwurf des Einzelhandelskonzeptes durch das von der Stadt beauftragte Gutachterbüro vorstellen zu lassen. Hierbei bestand für die Bürger die direkte Möglichkeit, Fragen zu etwaigen Unklarheiten direkt an das Gutachterbüro BBE Handelsberatung GmbH aus Leipzig zu stellen. Von dieser Gelegenheit wurde reger Gebrauch gemacht, wie sich in der rund einstündigen Diskussion im Anschluss an die Präsentation zeigte. Während die anwesenden Bürger die Ergebnisse des Gutachtens überwiegend positiv bewerteten und großer Zuspruch geäußert wurde, gab es aber auch durchaus kritische Rückfragen eines Immobilieneigentümers, sowie einer einzelnen Stadträtin.

Das in Anwesenheit von Bürgermeister Mirko Pink vorgestellte Einzelhandelskonzept bestätigt eine gute Versorgungslage in Hoyerswerda. Während Lebensmitteldiscounter bereits einen Dichte-Index von rund 142 Prozent gegenüber dem Bundesdurchschnitt aufweisen, was für ein Oberzentrum wie Hoyerswerda jedoch durchschnittlich ist, sorgen großflächige SB-Warenhäuser sogar für einen Index von 353 Prozent. Grund hierfür sind die jeweils am Stadtrand gelegenen Anbieter Kaufland und Globus, die mit ihrem umfassenden Angebot nicht nur die Bewohner von Hoyerswerda ansprechen, sondern auch insbesondere potenzielle Kundschaft aus den Nachbarkommunen. Das Gutachten betont die Bedeutung der Zentren „Altstadt und Neustadt“ (Lausitz-Center) und empfiehlt, diese nicht zu gefährden. Die Analyse zeigt auch, dass bereits 78 Prozent der Hoyerswerdaer Bevölkerung einen Lebensmittelmarkt in maximal zehn Minuten Fußweg erreichen können – ein sehr hoher Wert im Städtevergleich. Diese fußläufige Grundversorgung ist allerdings im Bereich der Neustadt und insbesondere an deren Rändern weniger gegeben, wodurch es geboten ist, dort die Nahversorgung mit Angeboten zu ergänzen. Angrenzend an die „Neue Kühnichter Heide“ gibt es derzeit noch Bereiche, in denen in zehn Minuten kein Lebensmittelmarkt zu Fuß erreicht werden kann.

An dieser Stelle setzt das Bauvorhaben „Neue Kühnichter Heide“ an. Die bislang vorliegende Entwurfsplanung sah vier Fachmärkte auf rund 4.621 Quadratmetern Verkaufsfläche vor, darunter zwei Lebensmittelmärkte, einen Drogeriemarkt und einen Heimtierfachmarkt. Die Ergebnisse des Einzelhandelskonzepts prognostizieren erfreulicherweise geringe Auswirkungen auf die bedeutenden Zentren der Stadt. Die stärkste Betroffenheit ergibt sich für das Kaufland, das sich allerdings laut Gutachterergebnis nicht in einer städtebaulich schützenswerten Lage befindet und somit als reiner Autokundenstandort keine Nahversorgungsfunktion erfüllt. Bedingt durch eine bevorstehende Schließung des Penny-Marktes am Cottbusser Tor sind auch die Auswirkungen auf das viel diskutierte „Treff 8 Center“ mit seinem Netto-Markt durch das Gutachten als verträglich eingestuft worden, sodass dort keine Schließung zu befürchten sei. Vielmehr empfiehlt der Gutachter auch hier eine Modernisierung des Centers. Dies verbunden mit einer Stärkung der Nahversorgungsfunktion für den dortigen Nahbereich. Der Wunsch nach Modernisierung und einer gepflegten Immobilie wurde für diesen Standort auch durch zahlreiche Bürger in der Onlinebefragung geäußert.

Ein weiteres Resultat der Studie ist die Verständigung dahingehend, den Drogeriemarkt aufgrund der erwarteten Auswirkungen auf die beiden bestehenden Drogeriemärkte ersatzlos zu streichen. David Osthof, Projektentwickler der halsdorfer + ingenieure projekt gmbh erklärt dazu: „Wir können gut ohne den Drogeriemarkt leben und werden für die ehemals für den Drogeriemarkt vorgesehene Fläche selbstverständlich alternatives Nutzungskonzept entwickeln, welches mit dem Einzelhandelskonzept in Einklang steht. In diesem Zuge nehmen wir gerne Rücksicht auf die Stadtentwicklung und passen die Größe des Vollsortimenters ebenfalls etwas nach unten an. Es ist unser erklärtes Ziel, die Grundversorgung im Bereich der Neustadt auszubauen und neue Akzente für diesen Stadtteil zu setzen.“ Gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels gewinnt diese Ausrichtung an Bedeutung. Dies, da gerade in der Neustadt der Anteil älterer Menschen bereits recht hoch ist: Ein Drittel der Einwohner ist über 80 Jahre alt. Zugleich ist Gesamtzahl der Hoyerswerdaer auf diesem Gebiet seit dem Jahr 2000 von seinerzeit 35.000 auf unter 20.000 gesunken. „Mit der Schaffung barrierefreier Einkaufsmöglichkeiten direkt vor Ort und neuem Wohnraum in Form von rund 110 Wohneinheiten leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität in der Stadt“, so Osthof. In diesem Zuge werden auch die künftigen Haltestellen „Kühnichter Heide“ (Linie 1) und „Grünewaldring“ (Linie 4) die Anbindung an den ÖPNV stärken, während das gut ausgebaute Fuß- und Radwegenetz kurze Wege garantiert. Das sind Grundvoraussetzungen für eine zukunftssichere Stadtentwicklung.

Im weiteren Verlauf will der Stadtrat im Juni abschließend über das neue Einzelhandels- und Zentrenkonzept für Hoyerswerda entscheiden. Im Anschluss kann der Bebauungsplan für den Bereich „Neue Kühnichter Heide“ weiter beraten werden. Erst nach Abschluss dieser vertieften Fachplanungen würde die endgültige Beschlussfassung durch den Stadtrat erfolgen. Die halsdorfer + ingenieure projekt gmbh nimmt das neue Gutachten positiv zur Kenntnis und begrüßt die klaren Vorgaben. Sie ermöglichen einen transparenten Planungsprozess, der Bürgernähe, Wirtschaftlichkeit und Stadtentwicklung gleichermaßen in den Blick nimmt.

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