Mehrere Firmen helfen aktuell, das neue Bauwerk mit einer Stützweite von 130 m in Stolzenau herzustellen. „Heute ist es auf den Tag genau 80 Jahre her, dass die Kämpfe um die Weserbrücke stattgefunden haben, die letztlich mit der Zerstörung der Brücke endeten“, informiert Bürgermeister Henning Olthage von der rechtsweserischen Anliegergemeinde Leese. „1948 wurde dann wieder ein Stahlüberbau auf die noch älteren Grundpfeiler aufgesetzt. Erst im Jahr 2009 musste die Brücke in Augenschein genommen werden, da man ihr das immer schwerer werdende Lastenaufkommen nicht mehr zumuten wollte. Im Ergebnis der Untersuchungen war klar, dass es einen Ersatzneubau geben muss. Begonnen haben wir im Jahr 2018 mit den Entwurfsplanungen“, sagt Söhnke Rubel, Leiter der zuständigen Straßenmeisterei Uchte.
Laut Bauleiter Karsten Mohr von der „SAM Stahl- und Anlagenbau Magdeburg GmbH“ liegt man gut im Plan. „Wir haben die einzelnen Teile in unserem Unternehmen produziert und mittels Schwerlasttransport zur Brückenbaustelle gebracht. Hier baut und verschweißt aktuell die ‚montec GmbH‘ alles zusammen, die Herstellung des Korrosionsschutzes der Baustellenschweißnähte wird durch die ,Franz Dietrich GmbH‘ realisiert. Damit die neue Brücke, die zurzeit an Land vormontiert wird, umweltgerecht hergestellt und beschichtet werden kann, wird sie gerade schrittweise eingehaust. Dank der Spezialgerüstbauer der ‚Gemeinhardt Service GmbH‘ werden dabei die Einhausungen immer wieder kurzfristig versetzt, dass man mal von oben und mal von unten arbeiten kann. Somit gehen die Arbeiten wind- und wetterunabhängiger vonstatten.“ Das Unternehmen Gemeinhardt Service ist laut dessen Geschäftsführer Dirk Eckart seit November immer mit vier Mitarbeitern vor Ort. „200 Tonnen Gerüstmaterial haben unsere Mitarbeiter für die Einrüstung der Brücke verwendet, aktuell legen wir mit der Einhausung beginnend auf der Weserseite nach“, sagt Eckart. „Wir haben uns relativ früh die Brückenpläne kommen lassen, um mittels unserer CAD-Planung nur die Gerüstteile mitzubringen, die wir auch wirklich brauchen. Das wirkt sich natürlich auf die Kosten aus, denn wir sparen Benzin, brauchen weniger Wagenladungen und ersparen den anderen Beteiligten am Bau ein großes Gerüstlager an der Baustelle“, ergänzt Gemeinhardt-Projektleiter Konstantin Schütze.
„Aktuell konzentrieren wir uns auf eine mögliche Kampfmittelbeseitigung in der Weser, damit dann die Pontons eingeschwommen werden können, über die dann der Einschubvorgang der neuen 1.600 Tonnen schwere Brücke vonstatten gehen kann“, sagt Stephan Hirschmann von der „Wilhelm Becker GmbH & Co. KG“ in Bad Oeynhausen. Auf Stolzenauer Seite wird ein großer Kreisverkehr entstehen, um Ampelstaus zu vermeiden und den fließenden Verkehr möglichst bequem von der Brücke abzuleiten. „Wir hoffen, dass wir mit möglichst wenigen Sperrungen auskommen werden. Gleichzeitig freuen wir uns aber auf die neue stabile Brücke“, so Heinrich Kruse, Bürgermeister der Gemeinde Stolzenau.
Fertigwerden muss alles bis Sonntag, 15. Juni 2025. Um 12 Uhr wird mit dem Einschubvorgang begonnen. Auch dafür bleibt dann nicht viel Zeit, denn bereits für den 18. Juni um 15 Uhr ist ein Flusskreuzfahrtschiff angemeldet – damit das durchkommt, muss der Einschubvorgang beendet sein. „Uns bleibt dann nur, unser Gerüst abzubauen, auf mehrere Wagenladungen zu verteilen und uns mit diesen auf den Weg nach Roßwein in unsere Gerüstteilewaschstraße zu machen“, so Eckart abschließend.
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