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Vor über 12.600 Fans im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion gewannen die Sachsen gegen die New Yorker Lions aus Braunschweig mit 21:7 (0:7/14:0/0:0/7:0).
Sonnenschein, ein paar Wolken, wenig Wind, kein Regen. Bestes Footballwetter! Und über 12.600 Menschen zeigten an diesem Sonntagnachmittag, dass sie Bock auf Football haben. Und so pilgerten Fans aus Dresden, Umgebung und ganz Deutschland ins Rudolf-Harbig-Stadion und sahen beim großen Sparkassen-Gameday ein spannendes Match. Braunschweig war gleich mit mehreren Handycaps angereist. Zwei Spiele schon gespielt – beide verloren. Dazu eine große Unsicherheit ausgerechnet auf der Position des Spielmachers. Der eigentliche Starter verletzt, mit David Shafir ein verheißungsvolles, deutsches Talent verpflichtet, der aber noch keine Erstliga-Erfahrung hat. Also musste unter der Woche gehandelt werden. Mit Donovan Isom kam ein alter Bekannter mit den Lions nach Dresden, spielte der doch vor nicht allzu langer Zeit noch bei den Berlin Rebels. Und Isom übernahm schnell die Regie und führte sein Team mit einer simplen Taktik übers Feld: Ball an Isom, der schaute, was die Monarchs Defense ihm anbot, gab den Ball an seinen Nebenmann Luc Meacham oder lief halt selbst. Damit kam die Monarchs Verteidigung zunächst gar nicht klar. Und so stapfte Meacham schon im ersten Drive zum ersten Touchdown (PAT Luca Jeckstadt 0:7). Dresden selbst hatte in den ersten Minuten Mühe, das eigene Spiel zu finden. Die Defense überrumpelt, die Offense nervös. Braunschweig zeigte früh, dass man keineswegs mit der eigenen Misere haderte, sondern gewillt war, Druck zu machen. Vor allem über eine starke D-Line, die Dresdens Quarterback Brock Domann ein ums andere Mal zu übereilten Entscheidungen oder unsauberen Pässen zwang. Oder dazu, selbst mit dem Ball zu laufen.
Sowas wie Rhythmus stellte sich erst im zweiten Viertel ein. Dresden profitierte zunächst von einem Fehlpass der Braunschweiger, den Devonni Reed abfangen konnte. So stand man nah vor der Lions-Endzone und netzte ein: wieder nahm Domann Beine und Ball in die Hand und lief zum Ausgleich (PAT Florian Finke 7:7). Ein offenbar sinnvolles Rezept. Klappte wenig später erneut. Wieder hatte Domann seine Offense zunächst mit einem guten Mix aus Lauf und Pass übers Feld dirigiert. Die letzten Meter ging er erneut selbst: Touchdown Nummer Zwei (PAT Finke 7:14). Und wenige Sekunden vor der Halbzeitpause hätte Dresden die Führung noch ausbauen können: In wenigen Sekunden arbeiteten sich die Monarchs vor allem über präzise Pässe Domanns auf Receiver Ricky Smalling übers Feld. Doch ein Field-Goal Kick in sprichwörtlich letzter Sekunde ging leider daneben.
Halbzeit. Dresdens Defense hatte sich nun besser auf die Angriffsbemühungen der Lions eingestellt. Im Angriff fand man eine gute Balance und konnte immer wieder mit Umsicht und Beharrlichkeit für Raumgewinn sorgen. Doch so richtig Ruhe kam nicht ins Spiel. Auch Dresden war, zumindest teilweise, geschwächt. Hatte sich unter der Woche Runningback Nico Barrow leicht verletzt, musste nun Yazan Nasser die Hauptlast im Laufspiel tragen. Machte der anständig, große Lücken taten sich für ihn aber selten auf. Mitte des dritten Viertels, Dresden wieder mit einem Field-Goal Versuch – erneut vergeblich. So blieb es spannend. Vor allem, weil Braunschweig nun im Angriff umstellte. Umstellen musste. Donovan Isom musste angeschlagen raus und so kam David Shafir zu seinem ersten Einsatz. Und der wusste schnell zu überzeugen und zeigte, warum die Lions ihn vor der Saison verpflichtet hatten. Plötzlich agierte Braunschweigs Angriff explosiv und unberechenbar. Shafir brachte Pass um Pass an seine Receiver. Doch Dresdens Defense blieb wachsam und konnte Punkte verhindern. Und bereitete so dem eigenen Angriff das Feld zum nächsten Score. Zu Beginn des vierten Viertels fand Brock Domann erneut Ricky Smalling, der sich mit dem Ball über die Goalline kämpfte (PAT Finke 21:7). Braunschweig versuchte zu kontern, aber ein erneuter Fehlpass, diesmal abgefangen von Logan Mobelini, brachte die Entscheidung. Dresden spielte den Rest souverän runter und beendete unter dem Jubel der tollen Kulisse von 12.637 Fans zum Sparkassen-Gameday die Partie als verdienter Sieger.
Zwei Spiele, Zwei Siege. Das ist die reine, zählbare Bilanz. Das ist ein ordentlicher, ein optimistisch stimmender Start in die Saison. Mag sein, das Dresden heute von Schwächen des Gegners profitieren konnte. Mag sein, dass einiges, gerade im eigenen Angriff, alles andere als rund lief. Aber die Monarchs legten vor allem eine bemerkenswerte Geduld und Ruhe an den Tag. Damit lässt sich arbeiten, an eigenen Fehlern kann man arbeiten. Das nächste Match folgt in zwei Wochen. Wieder zu Hause in Dresden: 98. Juni, Stadion an der Bärnsdorfer Straße. Gegner dann die Kiel Baltic Hurricanes.
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