Premiere im Dresdner Süden! Wenn im Weinberg die Fackeln brennen!

Bild vom Kaitzer Weinberg mit den Feuertöpfen

Gefahr in Verzug: Frostgefahr im Kaitzer Weinberg aufgrund der Wetterkapriolen befürchtet

„Es gibt Wetterkapriolen, auf die ich gut und gerne verzichten kann“, so Volker Kahlert, Inhaber der Kahlert’s Weinmanufaktur, der als erfolgreicher Manufakturwinzer auf dem Gelände der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG den einzigen Weinberg im südwestlichen Stadtgebiet der sächsischen Landeshauptstadt rekultiviert hat. Vor dem Hintergrund der Wetterprognose, die für die Nacht von Montag auf Dienstag Temperaturen von +3 Grad bis -4 Grad voraussagte, kam es zum Schutz der jungen Triebe erstmals zu einem sogenannten Frostschutzfeuer im Weinberg.

Natürlich wird das nicht mit den ungleich größeren Weinbergen im Radebeuler und Meissner Gebiet vergleichbar sein, wo die Winzer teilweise hunderte Töpfe mit Brennpaste oder Kerzenwachs zwischen die Rebstöcke stellen, um so das Schlimmste verhindern zu helfen.

In der Nacht von Sonntag auf Montag war bereits alles in „Hab-Acht-Stellung“, aber dann fiel die Temperatur doch nicht unter den gefürchteten Nullpunkt. Letzte Nacht mussten sie im Kaitzer Weinberg dann aufgrund des Temperaturabfalls aber tatsächlich entzündet werden. „Insgesamt 40 Töpfe haben wir zwischen den Rebreihen platziecrt“, erläutert Dr. Kahlert weiter. Der Effekt, den sich der erfahrene Winzer und auch Lutz Müller, Vorstand der Dresdner Vorgebirgs AG, davon versprechen ist, dass durch den leichten, aber dennoch spürbaren Temperaturunterschied über den Flammen eine Art Kamineffekt entsteht, der so die eisige Luft aus den Weinspalieren durch die veränderte Thermik absaugt und dadurch verhindert, dass die zarten Triebe der Reben erfrieren. Durch die teilweise sommerlichen Temperaturen in den letzten beiden Wochen sind die Reben in ihrem sogenannten „Austrieb“ deutlich weiter, als normalerweise im April und so leider auch aktuell extrem gefährdet. Deshalb auch der Aufwand, den der Winzer gemeinsam mit ein paar Weinenthusiasten betreibt, um die folgenden kalten Nächte möglichst wenig Verluste im „Weingarten“ zu haben. Gefährdet sind vor allem Rebstöcke in Junganlagen, wie gerade eben auch auf diesem Weinberg.

Ob die Frostgefahr wohl erfolgreich gebannt werden konnte? Davon kann sich jedermann beim bald stattfindenden Weinbergfest überzeugen. Am Pfingstsamstag, den 18. Mai ab 13 Uhr, werden am Kaitzer Weinberg die Jungen Weine des Jahrganges 2023 präsentiert.

Zur Geschichte des „Kaitzer Weinbergs“:

2018 pachtete Kahlert, erfolgreicher Gastronom und Manufakturwinzer, der bereits in Pillnitz einen Weinberg bewirtschaftet und im Herzen von Elbflorenz eine Besenwirtschaft betreibt, genau den Grund und Boden, der zwar bis heute noch die Bezeichnung Kaitzer Weinberg trägt, aber bereits vor rund 130 Jahren in Folge der Reblaus Epidemie um 1890 als Rebfläche endgültig aufgegeben worden war. Als Weinliebhaber nahm sich der wagemutige Manufakturwinzer Dr. Volker Kahlert dieses Stückchens Erde an, das zu gleichen Teilen sowohl ihm als auch der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG gehört, die damit ihr „Produktportfolio um eine klassische Rarität, nämlich um sächsischen Wein ergänzen konnte“, wie Lutz Müller, Vorstandsmitglied der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG seinerzeit schmunzelnd ergänzte und rekultivierte die Fläche. Kahlert fand damals, dass dieser Weinberg im Süden von Dresden, zwischen Winzerhäuschen und Kaitzbach gelegen, es durchaus verdient hatte und sich aufgrund des Bodens und der Lage gerade Weißweine hier gut entwickeln müssten. Auch sei es immer zu wenig Wein, den sein bereits etablierter Pillnitzer Königlicher Weinberg für den Ausschank und Verkauf hergegeben habe. Deshalb hatte man sich entschieden, hier auf dem 130 Jahre im Dornröschenschlaf versunkenen Landstück den Weinanbau wiederzubeleben. Die Fläche wurde weitgehend neu bebaut. Der jetzige Weinberg auf der Dresdner Südhöhe ist trotz der Bewirtschaftung seit nunmehr sechs Jahren bisher nach wie vor noch wenig bekannt. Selbst Anwohner aus der Umgebung staunen, wenn sie das erste Mal die Rebstöcke sehen.

Foto © Lutz Müller

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