Steuerberaterverband Sachsen: Einfach mal machen!

Vertreter des Steuerberaterverband Sachsen auf einem Gruppenbild

Steuerberaterverband Sachsen richtet beim Neujahrsempfang Blick nach vorn

Der Steuerberaterverband Sachsen e.V. konnte zu seinem diesjährigen Jahresauftakt am Wochenende auf Schloss Albrechtsberg in Dresden neben einer große Anzahl Abgeordneter des Sächsischen Landtages auch den neuen Sächsischen Staatsminister der Finanzen, Christian Piwarz, begrüßen. Die rund 200 geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung waren gespannt auf das erste Zusammentreffen der sächsischen Steuerberater mit ihrem neuen Finanzminister.

In seiner Eröffnungsansprache ging der Präsident des Steuerberaterverbandes Sachsen e.V., Steuerberater Hans-Joachim Kraatz, auf die aktuelle Lage im Lande ein und forderte Realismus, Ehrlich und Seriosität in der Politik – gerade im Hinblick auf die Bundestagswahl am 23. Februar. „In keinem der Wahlprogramme wird auf die zukünftigen Einschnitte hingewiesen, die aber zwingend kommen müssen, wollen wir unsere Wirtschaft und natürlich auch die Gesamtsituation entscheidend verbessern. Wer sich um ein politisches Regierungsamt bewirbt, hat bei aller staatspolitischen Verantwortung nicht nur einen Gestaltungsanspruch, sondern vor allem auch eine Gestaltungspflicht. Beides sollte man als Verpflichtung sehen, denn wahrscheinlich wollen nicht nur wir ein auf breiten gesellschaftlichen Konsens zielendes Ringen um den richtigen Weg zu einer tragfähigen und nachhaltig positiven Weiterentwicklung unseres Landes“, so Kraatz.

Neben dem Grußwort des Präsidenten der Steuerberaterkammer Sachsen, Dirk Rose, waren Augen und Ohren der Gäste vor allem auf das des Finanzministers gerichtet. Piwarz, gerade mal einen Monat im Amt, war es wichtig, seinen zweiten öffentlichen Termin überhaupt als Minister Sachsens Steuerberatern zu widmen, die er als seine erfahrenen Partner bezeichnete. Als Finanzminister weiß er aber jetzt schon, dass die Kasse leer ist und bestätigte damit Kraatz‘ Einschätzung – auch wenn die Einnahmen des Staates den Prognosen nach weiter ansteigen werden. Schließlich sind auch die Ausgaben gestiegen, und das wesentlich stärker als die Einnahmen. Jetzt sind kluge Entscheidungen in der Politik gefragt, die im Zweifel auch wehtun können. Piwarz hofft daher, dass die anstehende Bundestagswahl zu einer Initialzündung für die deutsche Wirtschaft führt, von der auch der Freistaat Sachsen profitieren wird.

Für die Festansprache sorgte in diesem Jahr Dr. Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, der sich intensiv mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland und im Freistaat auseinandersetzte. Neben den Neujahrswünschen bedankte sich Dr. Brzezinski bei den Steuerberatern, denn deren Leistungen sind in der Wirtschaft unverzichtbar – sie leisten nicht nur einen entscheidenden Beitrag zur finanziellen Stabilität und Ordnung unserer Gesellschaft, sondern schaffen auch die Grundlagen, auf denen Handwerksunternehmen sicher planen und wachsen können. „Laut einer Image-Studie der DATEV bringt das Handwerk den Steuerberatern im Branchenvergleich die höchste Wertschätzung entgegen, denn 91 Prozent der befragten Handwerker waren mit ihrem Steuerberater zufrieden – ein unglaublicher Wert“, so Dr. Brzezinski, dessen Handwerkskammer Dresden 21.000 Betriebe (sachsenweit sogar 56.000) mit rund 125.000 Beschäftigten und 6.000 Auszubildenden in 130 verschiedenen Ausbildungsberufen vertritt. „Wir brauchen auch Brücken zwischen den einzelnen Gruppen unserer Gesellschaft. Es braucht die Diskussion, es braucht aber auch den Dialog – und das mit klarer Sprache. Ich kann für das Handwerk sagen: Wir erwarten das - und sind bereit dazu!“ Mit Blick auf den Zustand des Landes sagte er: „In Frankreich wurde Notre-Dame in fünf Jahren wieder aufgebaut, die Brücke in Genua nach zwei Jahren. Wir können nicht warten, bis 2027 vielleicht mit dem Neubau der Carolabrücke in Dresden begonnen wird - wir müssen selbst aktiv werden. Der sächsische Koalitionsvertrag bietet für ein selbst aktiv werden Anhaltspunkte, aber mitnichten Fakten und Handlungsanweisungen – es ist Aufgabe der Freien Berufe, der Steuerberater, des Handwerks und der gesamten Wirtschaft, Veränderungen einzufordern. Die Parteien, die diesen Vertrag angenommen haben, stehen jetzt in der Pflicht, für das Land etwas zu bewegen und für ihre Wähler Gutes zu bewirken. Politiker müssen liefern, wie jeder Unternehmer und Freiberufler übrigens auch. Wir wünschen uns dabei allerdings mehr Pflichtbewusstsein der Politik.“

„Wir müssen mit Kritik aufhören und einfach mal machen“, fasste Steuerberaterverbands-Präsident Kraatz das Gesagte aller in einem Satz abschließend zusammen.

Foto © Holm Helis/Steuerberaterverband Sachsen | v.l.n.r. Dr. Andreas Brzezinski (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden), Staatssekretär Sebastian Hecht, Steuerberater Hans-Joachim Kraatz (Präsident des Steuerberaterverbandes Sachsen e.V.), Christian Piwarz (Sächsischer Staatsminister der Finanzen), Dirk Rose (Präsident der Steuerberaterkammer Sachsen) und Dr. Markus Reichel MdB

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